Häufig gestellte Fragen
Erdgas
Erdgas ist ein brennbares natürliches Gas, das aus dem Erdinneren gefördert wird. Es besteht zu über 90 Prozent aus dem farb- und geruchlosen Naturgas Methan (CH4), dem einfachsten Kohlenwasserstoff, der in der Natur vorkommt. Erdgas wird durch Bohrlöcher aus der Erde gefördert. Methan entsteht auch an der Erdoberfläche bei Gärungsprozessen unter Luftabschluss, etwa in Sümpfen, Kläranlagen oder in der Nutztierhaltung (Biogas).
Erdgas bildet sich unter Luftabschluss, erhöhter Temperatur und hohem Druck aus abgestorbenen und abgesunkenen Kleinstlebewesen. Die Entstehung von Erdgas ist also ein natürlicher Vorgang, der vor Millionen von Jahren einsetzte und bis in die Gegenwart andauert. Der Grossteil des heute verfügbaren Erdgases bildete sich vor etwa 15 bis 600 Millionen Jahren.
Das in der Schweiz verbrauchte Erdgas wird zu rund 60 Prozent in EU-Ländern und Norwegen gefördert. 33 Prozent stammen aus Fördergebieten in Russland und der Rest aus verschiedenen anderen Regionen.
Der im Herbst 2014 präsentierte Gas-Stresstest der EU hat gezeigt, dass die Gasversorgung in Europa auch bei allfälligen Lieferstopps, beispielsweise aus Russland, sicher ist. Die Schweiz beteiligte sich ebenfalls an diesem Stresstest. Der Erdgas-Bedarf in der Schweiz entspricht etwa dem Bedarf des Grossraums Hamburg und beträgt rund 0.7 Prozent des gesamteuropäischen Bedarfs. Ein wesentlicher Teil des Schweizer Erdgas-Bedarfs kann bei verschiedenen Industrieverbrauchern auf Öl umgestellt werden. Auf diese Weise könnte der Gasverbrauch in der Schweiz innerhalb kurzer Zeit um bis zu 30 Prozent reduziert werden.
Erdgas steht weltweit in viel grösserem Umfang zur Verfügung als Erdöl. Die heute weltweit bekannten und sicher gewinnbaren Erdgasreserven reichen für mehr als 60 Jahre und die geschätzten für weitere 130 Jahre.
Die Speicherung von Erdgas ist aufgrund seiner geringen Dichte nicht so einfach wie bei Erdöl, aber sie ist möglich. Als Speicher dienen Erdgas-Lagerstätten. Es gibt auch andere Technologien wie beispielsweise die Erdgasverflüssigung, die es ermöglicht, Erdgas zu speichern.
In den letzten Jahren hat die Schweizer Erdgas-Wirtschaft ihren Anteil an der ölpreisgebundenen Beschaffung stark reduziert, um die Flexibilität beim Einkauf zu erhöhen. Bei der Beschaffung haben die sogenannten Spot- und Terminmärkte eine zunehmende Bedeutung erhalten. Dies gibt der schweizerischen Erdgas-Wirtschaft Spielraum, um bei verschiedenen Marktsituationen Erdgas optimal und kundengerecht einzukaufen.
Erdgas hat von allen fossilen Energien den geringsten Kohlenstoff-Anteil und dementsprechend die geringsten CO2-Emissionen. Dass Erdgas auch bezüglich Luftschadstoffen und Feinstaub viel besser dasteht, wird bei der CO2-Abgabe nicht berücksichtigt.
Erdgas ist nicht giftig. Es ist leichter als Luft und verflüchtigt sich deshalb sehr schnell. Nur in der richtigen Mischung mit Luft und einer Zündquelle mit einer Temperatur von rund 650 Grad Celsius ist es entzündbar. Damit kein Gas austritt, verfügen Erdgas-Geräte, wie Heizungen oder Kochherde, über bewährte Sicherheitseinrichtungen.
Natürliches Erdgas ist geruchslos. Damit austretendes Erdgas schnell entdeckt wird, wird dem Erdgas ein schwefelartiger Warnduft beigemischt, den man sofort erkennt.
1. Ruhe bewahren.
2. Funkverbindungen vermeiden (Elektronik) und kein Licht einschalten.
3. Fenster und Türen öffnen.
4. Absperrventil schliessen.
5. Liegenschaft verlassen.
6. Meldung an 24-Notfalldienst 071 466 60 10 (ausserhalb des Gebäudes).
Je nachdem, wo sich die Gasleitungen an Ihrem Wohnort befinden, müssen nur wenige Bautätigkeiten zur Verlegung Ihrer Hauszuleitung vorgenommen werden. Gerne informieren wir Sie zur derzeitigen Netzsituation und einer möglichen geplanten Bautätigkeit an Ihrem Wohnort.
Rufen Sie uns einfach an, wir beantworten Ihnen diese Frage am besten telefonisch, um Rückfragen direkt beantworten zu können.
Sie haben es eilig oder ein bestimmtes Datum, an dem Ihre Heizung fertig sein muss? Gerne prüfen wir die Möglichkeiten einer raschen Umsetzung. Ein Erdgas-Hausanschluss ist in der Regel innert weniger Tage erstellt.
Der Austausch einer bestehenden Erdgasheizung kann in der Regel innert eines Tages erledigt werden. Hierzu sollten Sie den Installateur Ihres Vertrauens konsultieren. Beim Umstieg von Heizöl auf Erdgas muss mit etwa zwei Tagen gerechnet werden.
Dies variiert je nach Grösse und Typ der Heizung. Die regionalen Installateure informieren Sie gern über attraktive Angebote.
Der Erdgaspreis beinhaltet die Beschaffungskosten, die Kosten für den Transport und die Verteilung des Erdgases (Leitungsinfrastruktur) sowie Abgaben. Die Kosten für die Leitungsinfrastruktur sind von Versorger zu Versorger unterschiedlich und hängen von den spezifischen Begebenheiten wie Topographie, Versorgungsdichte, Erneuerungsbedarf oder Amortisation ab.
Wir empfehlen einen Gasheizungsservice alle zwei Jahre.
Erdgas lässt sich vielseitig kombinieren. Wir empfehlen Ihnen die Kombination mit Solarthermie oder mit einem Wärmepumpenboiler. Ihren direkten Beitrag zur Umwelt können Sie aber auch durch die Erhöhung des Biogas-Anteils leisten, was keine Beschaffungskosten verursacht. Der Erdgas-Versorger Ihrer Region informiert Sie gerne über die Verfügbarkeit von Biogas an Ihrer Liegenschaft.
Erdgasheizungen beanspruchen viel weniger Platz als Öl-Heizungen mit ihrem Tank und schaffen somit Raum für Sinnvolleres. Zusätzlich entfallen die Revision und die Nachfüllung der Tanks, da Erdgas permanent bereitgestellt wird – immer dann, wenn man es braucht. Der Austausch einer bestehenden Erdgas-Heizung ist in der Regel schnell, problemlos und kostengünstig.
Bereits seit Juni 2018 ist die neue Luftreinhalte-Verordnung (SR 814.318.142.1) in Kraft, welche Auswirkungen auf den Turnus der Feuerungskontrolle für Gasheizungen hat. Bisher mussten diese laut Luftreinhalte-Verordnung des Kantons Thurgau alle zwei Jahre kontrolliert werden, neu nur noch alle vier Jahre. Von der Lockerung sind per sofort alle Erdgas-Kunden mit einer Leistung bis 1’000 kW betroffen.
Das Amt für Umwelt hat die Zuständigkeit für Kleinfeuerungen im Kanton Thurgau den Gemeinden übertragen. Die Gemeinden beauftragen jeweils Feuerungskontrolleure, um diese Arbeiten auszuführen. Die Regiotherm AG wurde durch die Gemeinden Romanshorn, Roggwil, Uttwil, Kesswil, Güttingen, Hauptwil und Salmsach beauftragt, in diesen Gemeinden die Feuerungskontrollen durchzuführen.
Eine Solaranlage kann in unseren Breitengraden 60 bis 70 Prozent des jährlichen Warmwasserbedarfs von Haushalten decken. Damit kann der Gasverbrauch um bis zu 30 Prozent gesenkt werden. Eine Solaranlage und die Erdgas-Heizung ergänzen sich darum optimal. Sobald die Sonne scheint, liefern die Kollektoren Wärme. Diese wird im Solarspeicher in Form von Wasser gespeichert. Die Kollektorfläche und der Speicherinhalt sind so bemessen, dass ein Warmwasservorrat für mehrere Stunden oder Tage angelegt werden kann. Reicht die Sonnenwärme nicht aus, wird automatisch die Erdgas-Heizung zugeschaltet.
Mit dem Wärmepumpenboiler lassen sich Wohnungen und Häuser ganz einfach und zentral mit warmem Wasser versorgen. Die im Haus bereits vorhandene Heizungsanlage spielt dabei keine Rolle; damit ist dieses System ideal für die Modernisierung von Ein- und Zweifamilienhäusern geeignet. Der Wärmepumpenboiler nutzt zum Aufheizen des Wassers die kostenlose Wärmeenergie aus Umgebungsluft und Abwärme. Er kann aber auch an eine Erdgas-Heizung angeschlossen werden, damit er auch bei tiefen Temperaturen effizient funktioniert. Idealer Aufstellungsort des Boilers sind die Kellerräume.
Biogas
Die MuKEn 2014 sehen vor, dass beim Ersatz einer fossil betriebenen Heizung – also auch bei einer Erdgasheizung – 20% des Energiebedarfes durch erneuerbare Energien gedeckt werden muss. Dies soll für alle Gebäude gelten, welche eine vordefinierte Energieeffizienz nicht erreichen.